Vorsicht beim USB 3.0-Kauf: Tempoeinbußen wegen PCI Express‎
USB 3.0 nur beim X58-Highendchipsatz rasend schnell


USB 3.0 wird als das nächste große Ding bei den Hochgeschwindigkeitsschnittstellen gefeiert. Doch droht hier eine Zweiklassengesellschaft zu entstehen, da derzeit nur Käufer mit einem dicken Geldbeutel von den theoretisch möglichen 500 MByte/s bei PCs profitieren können, wenn das System mittels einer PCI-Express-Karte nachgerüstet werden soll.

Denn einzig die Besitzer teurer X58-Mainboards, auf denen der Intel I/O Controller Hub 10 (ICH10(R))-Chipsatz verbaut wird, können die volle Geschwindigkeit von USB 3.0 ausnutzen. Alle anderen, also auch die Nutzer der aktuellen P55-, Q57-, H55- und H57-Chipsätze, schauen (vorerst) in die Röhre.

Ursache ist die Beschränkung der PCI-Express-2.0-Lanes (PCIe). Der Kundendienst des Mainboard-Spezialisten Gigabyte, der mit der GA-USB3-Karte ebenfalls eine USB 3.0-Erweiterung im PCIe x1-Format anbietet, teilte auf Anfrage mit, dass bei den betroffenen Chipsätzen die Datenrate maximal 250 MB/s beträgt. Normal seien 500 MB/s, beispielsweise beim X58 Chipsatz mit ICH10(R).

Bei den anderen Chipsätzen gehe es deshalb gemächlicher zu: Aufgrund der Limitierung wird der USB 3.0-Controller von NEC (µPD720200) mit maximal 150 MB/s angesteuert, so Gigabyte. Dies sei zwar immer noch deutlich schneller als USB 2.0 mit einer Bruttotransferrate von maximal 60 MB/s, die sich in der Realität meist um die 30 MB/s einpendelt; dennoch ist die Übertragung mehr als ein Drittel langsamer als theoretisch möglich.

Chipsatzhersteller Intel will diesbezüglich keine Abhilfe schaffen. Das Unternehmen wartet beim Thema USB 3.0 erstmal ab. Wie ein Sprecher auf Anfrage mitteilte, erwarte der Chipgigant den Durchbruch von USB 3.0 mit der Integration der Treiber in die kommende Windows-Version. Erst dann wolle Intel reagieren, hieß es. Bis dahin liegt es wohl an den Boardherstellern, USB 3.0 für die Kunden verfügbar zu machen, was offenbar nicht immer zur vollen Zufriedenheit und ohne Einschränkungen klappt.

Deshalb bleibt als vorläufiges Fazit nur die Empfehlung, bis auf weiteres von einem Kauf von USB 3.0-Erweiterungskarten abzusehen, falls kein X58-Chipsatz im Computer arbeitet. Denn zum einen gibt es momentan so gut wie keine Hardware, die USB 3.0-kompatibel ist oder aber die Geschwindigkeit voll ausreizt, zum anderen dürfte die gegebene Leistung aufgrund der Einschränkung nicht die Kosten wert sein.