Online-Kriminelle und die WM: Spam-Mails, Twitter und Facebook im Visier
Unschöne Nebenwirkungen der WM-Euphorie


Die Teilnehmer der Fußball-WM in Südafrika haben zwar heute spielfrei, doch Spammer und andere Online-Kriminelle machen offenbar keine Pausen. Sie hängen sich an interessante Nachrichten oder generieren selbst falsche Sensationsmeldungen. Eine Schlagzeile wie "WM-Aus für Messi" in Twitter oder Facebook lockt Neugierige an, die dann mit Spam oder Malware bedacht werden.

Online-Kriminelle beschränken sich längst nicht mehr aus Spam-Mails und Suchmaschinen-Manipulationen. Sie gehen mit der Zeit und damit auch gezielt in soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter. Bereits im Vorfeld der WM gab es Spam-Mails mit vorgeblichen Spielplänen oder Kartenzuteilungen.

Der Antivirushersteller Kaspersky Lab warnt vor möglichen Risiken, die in sozialen Netzwerken lauern können. So könnte etwa der Koobface-Wurm, der Facebook schon mehrfach unsicher gemacht hat, mit Fußball-Meldungen erneut auf die Jagd nach leichtfertigen Opfern gehen. Typisch für Koobface ist, dass vorgebliche Video-Links auf Facebook verbreitet werden.


Die führen jedoch lediglich zu einer Seite mit einer vorgetäuschten Fehlermeldung, der Flash Player sei veraltet und man solle gleich mal die neueste Version herunter laden. Bei dem angebotenen Download handelt es sich jedoch regelmäßig um den Koobface-Wurm. Der reiht den Rechner in ein Botnetz ein und verteilt die Lockbotschaft an die Kontakte des Opfers.
Facebook-Apps zur Fußball-WM gibt es auch reichlich, doch diese können auch Sicherheitslücken aufweisen, die Online-Kriminelle zur Verbreitung von Malware ausnutzen können. Das ist für die Täter viel einfacher als selbst ein solches Spiel zu programmieren.

Auch Twitter-Accounts unter falschen Namen sind bei den Angreifern beliebt. Wer etwa nach "Ronaldo", findet mehr als ein Dutzend Twitter-Konten mit dem Bild des portugiesischen Fußballers. Dessen echter Twitter-Account findet sich unter twitter.com/OfficialRonaldo. Ein von Twitter offiziell verifizierter Account ist an einem blauen Symbol mit weißem Haken neben dem Profilnamen zu erkennen.

Ein gesundes Misstrauen gegenüber vermeintlichen Sensationsmeldungen und eine aktuelle Antivirus-Software ermöglicht ungetrübten WM-Genuss im Web.